Nach dem Sport stehe ich vor meinem Spind, halte die Karte gegen den Sensor - und nichts passiert. Seltsam, bei der ersten Benutzung funktionierte doch alles. Naja, denke ich, halb so wild. Ein Gang zum Empfang, die Karte noch mal über das Lesegerät ziehen lassen und endlich duschen. Wie gut, dass Sport gelassen macht und ich mich eben ausreichend bewegt habe. Gelassen schildere ich dann auch das Problem. Leid täte es ihr, sagt die freundliche Mitarbeiterin. Sie werde sich darum kümmern und zunächst meinen Spind mit Hilfe des Computers öffnen. Als ich erneut vor meinem Spind stehe, ist dieser noch immer verschlossen. Auch das rote Lämpchen leuchtet nicht. Nummer 277 ist offensichtlich "offline". Auch ein kräftiger Zug am Griff bewirkt nichts. Die Tür bleibt zu. Während ich zunehmend weniger gelassen vor meinem Schließfach stehe, werden andere Stimmen in der Damenumkleide laut: "Nanu? Was ist denn jetzt los?", "Eben ging das doch noch!", "Das kann gar nicht sein!". Doch, es kann sein. Scheinbar funktioniert keine Karte mehr.
Nach quälenden fünfzehn Minuten und zwei weiteren Besuchen am Empfang - tut sich noch immer nichts. Ein Fehler im System sei schuld, man werde sich schnellstmöglich darum kümmern. Falls es uns tröste, bei den Männern sähe es auch nicht besser aus. Nun ja, wirklich tröstet das nicht. Hilflosigkeit macht sich breit. So sitze ich vor meinem Spind, der stur und verschlossen bleibt. Ich habe irgendwo gelesen, dass diese Schließfächer immer wieder aufgebrochen werden und nicht die Sichersten seien. Diesen Eindruck teile ich gerade nicht. Die Tür ist da, unbarmherzig zwischen mir, meinem Handy, den Schlüsseln, meinem nächsten Termin. So nah, und doch unerreichbar. Ich wünsche mir ein Brecheisen oder einen starken Schraubenzieher oder ... Da, plötzlich leuchtet das rote Lämpchen wieder. Ein Raunen geht durch den Raum. Ich halte die Karte gegen den Sensor, die Luft an - und vernehme endlich das leise, erlösende Klicken. Nun muss alles ganz schnell gehen.
Nach quälenden fünfzehn Minuten und zwei weiteren Besuchen am Empfang - tut sich noch immer nichts. Ein Fehler im System sei schuld, man werde sich schnellstmöglich darum kümmern. Falls es uns tröste, bei den Männern sähe es auch nicht besser aus. Nun ja, wirklich tröstet das nicht. Hilflosigkeit macht sich breit. So sitze ich vor meinem Spind, der stur und verschlossen bleibt. Ich habe irgendwo gelesen, dass diese Schließfächer immer wieder aufgebrochen werden und nicht die Sichersten seien. Diesen Eindruck teile ich gerade nicht. Die Tür ist da, unbarmherzig zwischen mir, meinem Handy, den Schlüsseln, meinem nächsten Termin. So nah, und doch unerreichbar. Ich wünsche mir ein Brecheisen oder einen starken Schraubenzieher oder ... Da, plötzlich leuchtet das rote Lämpchen wieder. Ein Raunen geht durch den Raum. Ich halte die Karte gegen den Sensor, die Luft an - und vernehme endlich das leise, erlösende Klicken. Nun muss alles ganz schnell gehen.